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      Die Lagen

      Rosenberg

Der Name ist auf die Wildrosen zurückzuführen, die hier besonders üppig wuchsen. Es wird vermutet, dass dieser Flurname in der Zeit der Minnesänger (12. - 14. Jahrhundert) entstanden ist und wahrscheinlich von den Kreisen um den Heimatdichter Conrad von Vuozesprunnen (Feuersbrunn) beeinflusst wurde. Die Riede Rosenberg gilt als eine der besten und wichtigsten Lagen für uns, sie liegt auf einem der höchstgelegenen Weingärten am Wagram, direkt unterhalb des Gipfels des Hengstbergs (371 m). Im Norden grenzt unmittelbar ein Wald an den Weingarten, der einerseits vor starken Winden aus Nordwest schützt und andererseits für ein besonderes Mikroklima sorgt: Trotz der exponierten Südlage weht aus dem Wald ein kühler Wind, der auch in heißen Sommern größere Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht verursacht als in anderen Lagen. Dadurch wird die Aromabildung in den Beeren intensiviert, die Weine sind komplex und strukturiert. Auf tiefgründigem Löss mit Lehmanteil werden hier Grüner Veltliner und Cabernet Sauvignon gepflanzt.

WEingarten Hagelnetz nahe

Spiegel

Die Lage Spiegel markiert die Grenze zum Kamptal und ist so wie der Rosenberg einer der höchsten Punkte am Wagram. Gegen Nordwesten durch den Höhenrücken des Hengstbergers geschützt, ist die sanft terrassierte Lage auf etwa 350 Meter Seehöhe nach Süden ausgerichtet und weist neben Lehm und Löss auch einen hohen Anteil an Donauschotter und verwittertem Gföhler Gneis im Boden auf. „Abgesehen von den unterschiedlichen Böden ist Spiegel keine Kessellage sondern ein langgezogenes Hochplateau mit einem kühleren, luftigen Kleinklima. Grüner Veltliner und Blaufränkisch geraten hier sehr mineralisch, feingliedrig und elegant. Sie weisen eine höhere Säure auf und sind nicht zuletzt deshalb besonders langlebig“.
Anton Bauer

WeingaertenPanorama

Ortsried Feuersbrunn

Die Ortsried nimmt in Feuersbrunn eine Sonderstellung ein, da sie sich südlich vom Ort an der letzten Geländestufe vom Wagram zum Tullnerfeld befindet. Auch die Böden unterscheiden sich deutlich von denen im Feuersbrunner„Weingebirge“: Neben Löss, Lehm und Urgesteinsmaterialen im Oberboden dominiert hier tiefgründiger Donauschotter, der Grünem Veltliner, Syrah und Riesling eine besonders mineralische Note verleiht. „Durch den geringen Humusanteil ist die Ortsried eine der schwierigsten Lagen für uns, andererseits bringen die schottrig-mineralischen Böden in Verbindung mit den frischen Westwinden aus der Wachau besonders spannende und langlebige Weine. Es gibt hier sehr wenig Wasser, die Erträge sind darum gering, die Trauben dafür besonders aromatisch und duftig. Mineralität und die kräftige Säure prägen unseren fein strukturierten, würzigen Riesling“. Anton Bauer

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Gösinger Gmirk

Mittelhochdeutsch für Gemarkung, Gemeindegrenze; Die Riede Gösinger Gmirk befindet sich zwischen den Kellergassen von Feuersbrunn und Fels und ist eine Südlage am Fuße des Hengstbergs. Die tiefgründigen Lössböden bilden eine der klassischen Gösinger  Grüner Veltliner-Lagen. Mit Finesse und nicht zu hohen Reifegrad kultivieren wir hier auch unseren Pinot Noir. Die Weingärten sind flacher und durch die weniger starke Sonneneinstrahlung auch etwas kühler. Gleichzeitig ist die Lage relativ windausgesetzt, was gerade beim Pinot Noir ein Vorteil ist, da die Trauben immer schnell abtrocknen und keine Fäulnis entsteht. „Die Weine bringen mehr Mineralität und auch spürbar mehr Säure – so entstehen ein pfeffriger Grüner Veltliner und unser Pinot Noir, bei dem nicht die pure Kraft, sondern Finesse und würzige Aromatik im Vordergrund stehen“.

                            Stiegl

Die Weingärten der Ried Stiegl liegen am Mittelhang Richtung Hengstberg-Kamm, im Bereich zwischen etwa 220 und 290 Meter Seehöhe. Die terrassierten Weingärten sind vorwiegend nach Süden und auch nach Südosten ausgerichet. Der Boden ist eine kalkhaltige Schwarzerde aus Löss. Löss ist kalkhaltiger Gesteinsstaub (Schluff), der in den vegetationsarmen Kaltphasen der Eiszeit aus dem Alpenraum mit den kahlen Vorfeldern der Gletscher und Flussebenen hier angeweht wurde und jetzt einen lehmig-sandigen, immer kalkigen und gut speicherfähigen Boden mit ausgewogener chemischer und mineraloischer Zusammensetzung bildet. Sowohl im Franziszeischen Kataster (1823) als auch in der Administrativkarte (1864-1881) sind hier bereits Weingärten eingetragen, die auch damals den Namen Stiegel trugen.

                         Kirchthal

Die Ried Kirchthal liegt nördlich Feuersbrunn und reicht mit einer Seehöhe zwischen 300 und etwa 370 Meter bis zum Waldrand des Hengstberg-Rückens. Die Weingärten schauen vorwiegend nach Süden und Südosten. Im Untergrund stehen Tone und fossilführende Sande an, die im ehemaligen Meer vor etwa 19 Millionen Jahren abgelagert wurden. Über weite Teile sind diese Ablagerungen von kalkigem und schluffig-mehligem Löss bedeckt. Im höchsten Teil der Ried stehen die Reben auf den eher kalkarmen sandigen Kiesen des ehemaligen Verlaufs der Ur-Donau. Sie floss damals, vor ewa 8 - 10 Millionen Jahren, weit nördlicher als die heutige Donau Richtung Wiener Becken. Die Weingärten sind sowohl im Franziszeischen Kataster (1817-1824) als auch in der Administrativkarte (1864-1881) unter der Bezeichnung Kirchthal eingetragen. Angeblich war hier in einer flachen Mulde der Klang der Kirchenglocke besonders gut zu hören.

                         Brenner

Die Ried Brenner ist eine nach Süden offene am Mittelhang Richtung Hengstberg-Kamm, im Bereich zwischen etwa 230 und 290 Meter Seehöhe gelegen. Die nur wenig terrassierten Weingärten sind vorwiegend nach Süden ausgerichtet. Der Boden ist eine kalkhaltige Schwarzwerde aus Löss. Löss ist kalkhaltiger Gesteinsstaub (Schluff), der in den vegetationsarmen Kalkphasen der Eiszeit aus dem Alpenraum mit den kahlen Vorfeldern der Gletscher und Flussebenen hier angeweht wurde und jetzt einen lehmig-sandigen, immer kalkigen und gut speicherfähigen Boden mit ausgewogener chemischer und mineralogischer Zusammensetzung bildet. Sowohl im Franziszeischen Kataster (1823) als auch in der Administrativkarte (1864-1881) sind hier bereits Weingärten eingetragen, die auch damals den Namen Brenner trugen. Der Name lässt auf frühere Brandrodungen schließen.